Warum dein Wert nichts mit deiner Leistung zu tun hat – und wie du dich endlich davon befreist
Uns wird subtil durch Medien und die Gesellschaft suggeriert, dass unser Wert nicht nur auf unserer Leistung basiert, sondern darauf, ständig mehr und mehr zu erreichen.
Wir drehen uns in der Endlosschleife und versuchen ständig Fortschritte zu machen und bewerten uns selbst bei diesem unmenschlichen Ziel, besser und besser werden zu wollen.
Wenn wir bei uns selbst keine Fortschritte machen, dann werten wir uns durch externe Vergleiche auf: “Wenigstens war ich besser als Susi.” Wir schieben also die Bewertung (oder Verurteilung) von uns selbst auf andere Menschen in unserem Umfeld, damit wir uns selbst nicht so schlecht fühlen.
Das ist eine Endlosschleife, die viele von uns perfektioniert haben. Und was haben wir davon: wir fühlen uns weiterhin schlecht und nicht gut genug.
Deine Leistung oder deine Performance hat nichts mit deinem Wert zu tun.
Schwirren manchmal folgende Gedanken in dir herum:
“Oh Mist, ist hab den Geburtstag von Nadine vergessen, ich bin so dumm.”
“Grrr, warum muss ich immer zu spät kommen?! Ich krieg’ einfach nichts auf die Reihe.”
“Jana ist nur ein halbes Jahr älter als ich und hat alles was ich nicht habe: eine glückliche Ehe, 2 Kinder und vor allen Dingen Geld. Und ich? Hab nichts. Ich bin so ein Versager.”
Um solche Wertverbindungen aufzulösen, hilft es, die Sätze auseinader zu ziehen und unabhängig voneinander zu machen.
Der Psychologe Albert Ellis rief in den 50er Jahren diese Methode ins Leben.
Die Sätze würden also wie folgt klingen:
“Oh Mist, ist hab den Geburtstag von Nadine vergessen. Ich bin so dumm.” - der erste Satz ist ein Fakt, der zweite Satz ist eine persönliche Bewertung und eine individuelle Ansichtsweise, die man verändert kann. Er ist nicht wahr.
Du kannst den zweiten Satz durch die Erkenntnis ersetzen, dass du wertvoll bist, egal was du tust.
Zum Beispiel “Oh Mist, ich hab den Geburtstag von Nadine vergessen. Das kann mal passieren und ich bin immer noch wertvoll.”
Die Alternative klingt für den ein oder anderen etwas plump, probiere es jedoch gerne mal aus und schau, was das mit dir macht.
Die Bewertung des gesamten Selbstwerts anhand eines einzigen Ereignisses oder Verhaltens ist nicht unlogisch, sondern auch die Ursache unseres Leidens.
Die Lösung: bedingungslose Selbstakzeptanz.
Akzeptiere dich selbst, egal was passiert, auch wenn du dir wünschst, du hättest etwas besser gemacht oder dich anders verhalten.
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